www.aves-tg.ch


Direkt zum Seiteninhalt

KERNENERGIE

FAKTEN

Kernenergie in der Schweiz

Kernenergie liefert heute im Mittel 36 Prozent des Stroms in der Schweiz. Sie ist neben den Wasserkraftwerken die einzige Grosstechnologie für Bandenergie, stösst sehr wenig CO2 aus und schont damit das Klima. Der Brennstoff Uran ist in grossen Mengen vorhanden und findet sonst kaum Verwendung. Die fünf Schweizer Kernkraftwerke haben im Jahr 2014 die Schweiz rund um die Uhr mit Strom versorgt. Sie gaben netto insgesamt 26,412 Milliarden Kilowattstunden (kWh) Strom ans Netz ab – das sind knapp sechs Prozent mehr als im Vorjahr.

Zuverlässiger Betrieb
Der Anlagenbetrieb verlief insgesamt planmässig. Alle meldepflichtigen Vorkommnisse waren ohne Bedeutung für die Sicherheit. Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI) beurteilte den Betrieb der Schweizer Kernkraftwerke 2014 wie in den Vorjahren als sicher. Der Schutz von Personal und Bevölkerung vor Strahlung war jederzeit gewährleistet. Die Abgaben radioaktiver Stoffe lagen wie jedes Jahr deutlich unter den tiefen gesetzlichen Grenzwerten.

Es waren kaum ungeplante Betriebsunterbrüche zu verzeichnen: Im Block 1 des KKW Beznau (KKB) erforderte die Reparatur einer Entleerungsleitung im primären Nebenkühlwasser eine Abstellzeit von rund 15 Tagen. Das KKW Leibstadt (KKL) stand aufgrund einer automatischen Reaktorabschaltung einen Tag still.

Die Schweizer Kernkraftwerke beschäftigten im Jahr 2014 rund 2000 qualifizierte Personen. 57 Jugendliche standen in einer Berufsausbildung, darunter Elektroniker, Polymechaniker, Kaufleute, Laboranten und Hauswirtschafterinnen. Nach wie vor interessieren sich Arbeitnehmer jeden Alters für eine Tätigkeit in den Werken. Allein das Kernkraftwerk Leibstadt konnte 2014 aufgrund des aktuellen Generationenwechsels 31 Stellen neu besetzen.


Gezielte Investitionen
Seit ihrer Inbetriebnahme investieren die Schweizer Kernkraftwerksbetreiber regelmässig in die Sicherheit und Modernisierung der Anlagen. Jede Anlage führte im Verlauf des Sommers umfangreiche planmässige Revisions- und Instandhaltungsarbeiten mit Brennelementwechsel durch. Dazu kamen verschiedene zusätzliche Arbeiten:

Beznau1+2: Vorbereitungsarbeiten für die Grossprojekte "Autarke Notstromversorgung", "Ersatz Deckel Reaktordruckbehälter" und "Ersatz Anlageinformationssystem". Diese neuen Systeme und Komponenten wurden im 2015 eingebaut.

Mühleberg: Verschiedene Nachrüstungen und vertiefte Prüfungen am Kernmantel. Die Stabilität im Normalbetrieb wie im Störfall ist weiterhin gegeben. Ersatz der Sicherungsanlage abgeschlossen, diverse Vorbereitungen für kommende Grossprojekte.

Gösgen: Modernisierung der Reaktorleittechnik, Ersatz zweier Niederdruckvorwärmer und Optimierung des Hochwasser- und Erdbebenschutzes.

Hohe Verfügbarkeit
Die Arbeitsausnutzung der fünf Kernreaktoren lag im Jahr 2014 bei 92 Prozent (Vorjahr 86,4 Prozent), ihre Zeitverfügbarkeit bei 92,8 Prozent. Die Anlage in Mühleberg wies mit 93 Prozent sogar die höchste Zeitverfügbarkeit seit ihrer Inbetriebnahme aus. Diese weltweiten Spitzenwerte belegen den guten Zustand der Schweizer Kernkraftwerke und ihre Bedeutung für die zuverlässige Versorgung der Schweiz mit Bandenergie.

Die Beschickungsanlage für Brennstäbe im Kernkraftwerk Gösgen.

Die fünf Schweizer Kernkraftwerke beschäftigen direkt 2000 qualifizierte Personen sowie als technische Zulieferanten nochmals mehr als 1000 Mitarbeiter.

Schweizer Kernkraftwerke 2014 auf einen Blick
e

Anteil 2014

37,9%

26,370 Mrd. kWh

Kosten

4 - 7 Rp./kWh

 

Umwelt

- Möglichkeit, grosse Mengen an Strom zu einem wirtschaftlichen Preis zu erzeugen, ohne das Klima wesentlich mit CO2-Emissionen zu belasten
- sehr geringer Rohstoffbedarf
- negativ ist die Notwendigkeit, den potenziell gefährlichen radioaktiven Abfall über lange Zeit zu lagern, sowie das grundsätzlich vorhandene Risiko eines Störfalls

Pro Kernenergie

- liefert grosse Mengen an kostengünstiger Bandenergie
- klimafreundliche Stromproduktion aus sonst nicht nutzbarem Rohstoff
- geringer Ressourcenbedarf
- Endlagerung radioaktiver Abfälle technisch geklärt, Abfälle (im Gegensatz z.B. zu CO2) überwachbar

Contra Kernenergie

- geringe gesellschaftliche Akzeptanz
- Restrisiko
- voraussichtlich steigende Kosten wegen neuer Sicherheitsanforderungen
- Tiefenlager-Standorte umstritten

 

MEDIENSPIEGEL

Langsam beginnt es zu dämmern
NZZ -
Silvio Borner - 31. Aug. 2015


Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü