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EFFIZIENZ

FAKTEN


Effizienter Umgang mit Strom

Der effiziente Umgang mit Strom spart Kosten und verbessert die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft. In Industrie und Gewerbe lassen sich nach Ansicht der Experten rund 15% Strom einsparen.

Der Schlüssel zu mehr Strom-Effizienz sind bessere Geräte, effizientere Motoren und moderne Lichtsysteme. Hinzu kommen die Effizienz-Potenziale aus energetischen Betriebsoptimierungen, also das Vermeiden von unnötigem Energiebedarf. Das selbe im Privathaushalt: Verhaltensänderungen und moderne Elektrogeräte führen zu mehr Komfort aus weniger Energie.

Beispiel moderne Elektromotoren
Alfred Wüst, Geschäftsleiter des Thurgauer Ventilatorenbauers „Ventra Technik AG“ (Salmsach) zeigt am Beispiel von Ventilatoren, dass der moderne Elektromotoren mit einem hohen Wirkungsgrad bis zu 80 Prozent weniger Strom benötigen. Hierzu tragen auch moderne Frequenz-Umrichter bei, mit denen die Drehzahl von elektrischen Antrieben stufenlos gesteuert wird. Roger Jung von der „Burkhalter Technics AG“ merkt dabei kritisch an, dass noch immer zu viele Anlagen überdimensioniert statt reguliert sind. Als Unsinn bezeichnet er zum Beispiel Drosselklappen, die in Luftkanälen die Drücke und Strömungen bremsen. Besser sei, mit Frequenz-Umrichtern die Motoren zu regulieren, damit sie nur die Leistung zum Transport der realen Luftmengen bezögen: Anlagen mit einer Drehzahlregelung verbrauchen bis zu einem Drittel weniger Strom. Roger Jung und bemängelt, dass bis heute erst jedes fünfte Antriebssystem mit einem solchen Umrichter betrieben wird.

Wärmerückgewinnung spart bis 70 Prozent Energie
Um Heizungs-, Klima- und Lüftungsanlagen sparsamer zu betreiben, muss das Gesamtsystem ins Visier genommen werden. Das erklärt Dennis Reichardt, Mitinhaber und Geschäftsführer der Otto Keller AG. Schon einfache Wärmerückgewinnungs-Anlagen haben ein Energie-Einsparpotenzial von zwischen 60 und 70 Prozent.

Effizienzmarktmodell macht Effizienz handelbar
Für die Steigerung der Gesamtenergieeffizienz hat die Stromwirtschaft ein neues Effizienzinstrument entwickelt. Das sogenannte Effizienzmarktmodell vom Elektrizitätswerk der Stadt Zürich, dem ewz entwickelt, befindet sich in einer operativen Testphase. Das Modell betrifft die Gesamtenergieeffizienz und ist marktnah ausgestaltet. Es respektiert das Verursacherprinzip und kann auch in ein allfälliges Lenkungssystem überführt werden.

Kern des Effizienzmarktes bilden die bewährten Zielvereinbarungen. Damit verpflichten sich Unternehmen vertraglich gegenüber einer Agentur (z.B. Energieagentur der Wirtschaft, EnAW) oder Behörde (z.B. kantonale Ämter für Energie), wirtschaftliche Energieeffizienzmassnahmen in ihrem Unternehmen umzusetzen. Um einen zusätzlichen Anreiz zu schaffen, eine Zielvereinbarung abzuschliessen oder im Rahmen einer bestehenden Zielvereinbarung die Effizienz über die in der Zielvereinbarung erfassten Massnahmen hinaus zu steigern, soll ein Effizienzmarkt etabliert werden. Hier können Unternehmen die Über-Erfüllungen ihrer Zielvereinbarungen quasi "verkaufen" - zum Beispiel an ein Energieversorgungsunternehmen. Es kauf diese Über-Erfüllungen, lässt diese von einer Zertifizierungsstelle bescheinigen und verkauft die zertifizierten Effizienznachweise weiter. Käufer können Endverbraucher sein, die dadurch energieneutral werden.


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